So, da sind wir also wieder! Nach längerer Zeit im Untergrund haben wir uns dazu entschieden, Euch doch weiterhin an unseren Aktivitäten teilhaben zu lassen, yippiiie 😉 Somit erwarten Euch in diesem Newsletter Eindrücke verschiedener Mitglieder unseres Freund_Innenkreises zu Veranstaltungen, die wir organisiert und an denen wir teilgenommen haben.
Zu den Themen:
1. Aktuelles aus den AGen
2. CRIFA-Treffen 2006
3. A-Camp in Niederösterreich 2006
4. Kongress der Féderation Anarchiste
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1. Aktuelles aus den AGen
AG Aktion:
Im Mittelpunkt steht die Vorbereitung auf den im nächsten Jahr anstehenden G8-Gipfel in Heiligendamm. Infos über Protest- und Aktionsformen haben wir inzwischen angesammelt und wir wollen nun -mit gewisser Vorsicht und Skepsis- Kontakt zu anderen Aktivist_Innen aufbauen. Unsere Fühler haben wir auch Richtung Mexiko ausgestreckt, wo durch die jüngsten blutigen Attacken der staatlich gelenkten Paramiltärs 15 Personen ermordet worden, einige Dutzend sind einfach verschwunden.
AG Klärung:
Was war bisher los?
**Zielsetzungsklärung:
*Innere Klärung: was für Strömungen sind in der AF vertreten,
Bildungsarbeit zu anarchistischen Strömungen forcieren
*Äußere Klärung: Pamphlet zum Anarchismus / Texte für die Website
herstellen *Innere Klärung Ergebnis: Großteil
Anarchistisch/Anarchokommunistisch
**Themen:
*AKlärung: Anarchokommunismus
*AKlärung: Veganarchismus
*AKlärung: Antideutsch I
Einblick in die Diskussion zum Thema „Antideutsch I“ Ich hatte eigentlich mit zwei weiteren Menschen gerechnet, die von Anfang an dabei waren und wollte eigentlich in Ruhe ein bis drei Texte lesen, da mir deren ablehnende Haltung zu antideutscher Kritik bekannt ist und ich dadurch hoffte, ab von Streit einen Anknüpfungspunkt zu finden. Ich wurde damit konfrontiert, dass stattdessen sieben andere Personen da waren. (Ich bin positiv über die personelle Entwicklung der AKlärung überrascht). Das war für mich auch der Grund, auf das Lesegerät zu verzichten und allgemein zu diskutieren. Diese Herangehensweise hat sich als „Innere Klärung“ schon bewährt: in der offenen, wie gleich themenbezogenen Diskussion wird deutlich, auf welchem Wissensstand die Menschen sind und welcher Strömung sie sich zuordnen oder welche Kritik sie teilen würden. Dass darunter möglicherweise die Tiefe gelitten hat und wir einen zweiten Termin zu dem Thema antideutsche Kritik in Angriff nehmen werden, tut mir leid. Mir ist klar geworden, dass diese Form der Fundamentalkritik des linken Spektrums von mehr Personen als zu Beginn der AKlärung – und auch der Monatstreffen mit Verständnis begleitet werden. „Wenn es die Antideutschen nicht gäbe „man müsste sie erfinden!“. Es ist zu konstatieren, dass in der afb eine radikal antiamerikanistische und eine gemäßigt israelsolidarische Position nebeneinander Bestand haben sollten. Ich denke, damit werden wir umgehen können. Eine Spaltungstendenz sehe ich nicht, da von den meisten Anwesenden das Existenzrecht Israels als Staat zum Schutz der Juden anerkannt wurde. (Die Frage der persönlichen Sympathie mit den USA, erscheint mir sekundär; es handelt sich so oder so wie bei der BRD um einen Staat. Die generelle Haltung zur USA sowie Deutschlands wurde in der Diskussion zum Schluss meines Erachtens vor allem aus der Perspektive der ersten und zweiten Person generiert, während die konkrete Herrschaftskritik – auch wenn wir das nicht ausdiskutieren konnten – aus der Dritten Person und sozialrevolutionärem Anspruch entsteht.)
Wie geht es weiter?
*AKlärung: Freiwirtschaft (Gesell); 18.11.06 16uhr
*AKlärung: Antideutsch II
*AKlärung: Individualistischer Anarchismus (Stirner)
– tbc –
AG Infrastruktur:
Sorry Leute, aber wir hams immer noch nicht geschafft, Euch mit einer schicken Webpräsenz von uns zu beglücken! Aber glaubt uns, wir selbst leiden am meisten darunter. Warum verschanzen sich eigentlich selbst Anarcho/a-Programmierer_Innen in ihrem stillen Kämmerchen?!? Huhu, könnt Ihr nicht zwischendurch mal bei uns auftauchen und Eure beneidenswerten Fähigkeiten in wertvolle Produkte verwandeln?
Vorerst sind wir ja noch auf dem Blog www.afb.blogsport.de zu finden.
Was gibt’s noch?
Diese Woche sind wir dabei, Öffnungszeiten zu basteln, an denen Ihr uns im Büro antreffen, mit uns plaudern, Kaffee, Tee etc. trinken, Beschwerden, Fragen, Wünsche äußern (weitere Angebote folgen ;-)) könnt.
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2. CRIFA-Treffen 2006
Am Wochenende vom 27.-29.10 fand im RAW-Tempel das Crifa 2006 statt. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die „Commission des Relations Internationales des Féderationes Anarchistes“, das Delegiertentreffen der IFA. Freitag Nachmittag begannen die 15 Abgesandten der einzelnen europäischen anarchistischen Föderationen einzutreffen. Neben vier GenossInnen der Föderation von GB und Irland nahmen auch zwei aus Spanien, einer aus Italien, einer der frankophonen Föderation, einer der tschechischen Föderation und sechs GenossInnen des gastgebenden FdA(Forum deutschsprachigen Anarchisten und Anarchistinnen) teil, um sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen.
Für diejenigen, die schon am Nachmittag angekommen waren, begann der Abend mit einem Abendessen in der Vokü im Fischladen. Später, als die meisten angekommen waren, ließen wir den Abend – bis tief in die Nacht – gemütlich ausklingen und diejenigen, die sich noch nicht kannten, hatten Gelegenheit, sich kennenzulernen.
Am nächsten Morgen begannen wir mit der Tagesordnung – pünktlich verspätet um kurz vor 11 statt wie geplant um 9 Uhr. Zuerst wurden die Aktivitäten der einzelnen Föderationen vorgestellt und Fragen rund um Finanzen und die Webseite der IFA besprochen. Nach dem guten Mittagessen ging es weiter mit dem Thema G8-Gipfel. 3 Mitglieder der G8-AG des FdA waren angereist, um den brandneuen (und noch fehlerbehafteten) Mobilisierungsflyer und weitere Pläne des FdA zur Unterstützung und Mobilisierung der Internationals beim G8-Gipfel vorzustellen. Weiter wurden verschiedene IFA-Flyer und –Papiere besprochen, wobei es vor allem bei den May Day und Day of Action- Flyern engagierte Debatten gab. Unterbrochen wurden die Diskussionen durch eine recht späte Mittagspause, die einige Genossen aus dem Ausland dazu nutzten, die Reste der „Berlin Wall“ zu besichtigen. Auch wurde beschlossen, dass das IFA-Internetmagazin wegen zu hohem Aufwand für die an der Erstellung Beteiligten eingestellt wird, aber es wurden erste Schritte für die Organisation des nächsten IFA-Sommercamps 2007 vereinbart. Auch der Samstag endete nach langen, ermüdenden Stunden im geselligen Beisammensein. Bei Wein, Bier & Co. wurde bis in den Morgen hinein diskutiert, gelacht und gesungen.
Dementsprechend undiszipliniert und anarchistisch begann dann auch am Sonntag die Besprechung. Auch am zweiten Tag wurden Papiere diskutiert und Änderungen der gestern besprochenen Texte beschlossen. Später wurde die erste Planung des CRIFA-Treffen 2007 und des IFA Kongresses 2008 in Angriff genommen. Die Diskussion über die Situation der Föderationen in Osteuropa fiel leider kürzer als geplant aus, da die GenossInnen aus Armenien, Weißrussland und der Ukraine unter anderem wegen Visaproblemen nicht teilnehmen konnten. Gegen Ende waren die Beratungen teilweise anstrengend, aber die Verständigung – fast komplett auf Englisch mit Übersetzungen ins Spanische – klappte das ganze Treffen über meist problemlos, wie eigentlich das ganze Treffen. Dazu trugen sicherlich die gute, vertraute Stimmung zwischen den Delegierten bei als auch die gut ausgestatteten Räumlichkeiten im RAW-Tempel und die tolle Versorgung durch die GenossInnen der AFb.
Nach dem Ende der Beratungen und dem anschließenden Essen – teilweise auch schon davor – mussten einige GenossInnen schon abreisen, um ihre Züge und Flugzeuge zu erreichen, aber ein paar nutzen die Gelegenheit, noch ein bisschen in Berlin zu bleiben.
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3. A-Camp in Niederösterreich 2006
Fünf Mitglieder der afb haben vom 15. – 23.7. an dem Camp nahe der tschechischen Grenze teilgenommen. Diese Lage und die Werbung in vielen Ländern sorgten für Teilnehmer_Innen aus den verschiedensten Teilen Europas, insbesondere aus dem Osten. Dieser Umstand belebte das Camp, es konnten viele Erfahrungen ausgetauscht werden. Das geschah fast immer zweisprachig – auf englisch und deutsch – den ganzen Tag über in zahlreichen Workshops von praktischer Anti-Repression über anarchistische Organisierung (von zwei afb-Mitgliedern) bis zum Postanarchismus. Ich habe hauptsächlich an theoretischen Diskussionen teilgenommen. Besonders spannend fand ich den Workshop über Anarchafeminismus mit der Fragestellung, ob diese Richtung auch für Männer geeignet sei. Der dekonstruktivistische, auf den Alltag bezogene Ansatz der Freund_Innen aus der Ex-CSSR war ziemlich überzeugend, sicherlich auch durch ihre unaufdringliche Art, die Diskussion zu führen.
Das A-Camp funktionierte ohne Plenum, allerdings nicht immer perfekt. Es gab eine sehr große Infowand, die alle wichtigen Informationen liefern sollte. Einigen war dies aber zu unpersönlich, und es fehlte etwas an Transparenz. Das führte dazu, dass sich teilweise nur wenige Personen zuständig fühlten. Es endete nie im Chaos (!!), aber viel Arbeit blieb am Organisationsteam hängen. Auf dem abschließenden Feedback-Treffen ging dann die Stimmung auch mehr in Richtung Plenum, aber nicht unbedingt täglich und möglichst kurz nur mit den nötigsten Themen.
Ach ja, der Ort. Gut geeignet, sehr hübsch, ein Tal mit Bach, vielen Wiesen, zwei Häusern und dadurch gute Infrastruktur, und mit frischem Quellwasser (und vielen kleinen Mücken und lahmen Bremsen). Die ländliche Umgebung war sehr skeptisch, schließlich aber doch – durch unsere Freundlichkeit – wohlgesonnen. Und des Wetter konnten wir mal wieder nicht ändern, war aber auch nicht nötig.
Also, insgesamt sehr entspannende bis spannende Tage mit hoffnungsvollen Menschen, hoffentlich gibt‘s das nächstes Jahr wieder.
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4. 63. Kongress der Féderation Anarchiste
Impressionen aus Merlieux
Einekleine Delegation von uns waren zum 63. Kongress der Féderation Anarchiste als Gäste zugegen. Das Ganze fand statt in einem kleinen, von Landflucht betroffenen Dorf in der Picardie: Merlieux. Dort wohnt ein Genosse, der einen großen Garten hat, in dem regelmäßig das Mittagessen stattfand. Gekocht wurden Fleischgerichte mit Beilagen und eine vegetarische Alternative, es gab ein Dessert sowie Brot und Käse, dazu genehmigte mensch sich ein Gläschen Roten. Die Unterkunft war sehr gut und trotzdem preiswert in einem anständig renovierten Tagungshaus/Jugendherberge mit Mehrbettzimmern. Die Féderation hatte für die Tagung selbst und das Abendprogramm das Gemeindehaus angemietet. An der Front prangte ein großes Transparent mit der Aufschrift „63ème Congres – Féderation Anarchiste“. Auch in den Informationskästen des Dorfes hing viel Information zu anarchistischen Themen, etwa ein Hinweis auf die neueste Ausgabe des Le Monde Libertaire .
Die GenossInnen waren durchweg freundlich und nicht überkandidelt, mensch merkte, dass es sich hier nicht um DogmatikerInnen, MissionarInnen oder ähnliches, sondern um im Leben stehende Leute handelte, deren politische Ansicht die des Anarchokommunismus und Anarchafeminismus ist. Die Mehrzahl der Anwesenden entsprach dem klassischen Bild „Mann 40 weiß“. Es gab leider keinerlei MigrantInnen, ein Problem. Immerhin waren Frauen und Ältere wie Jüngere gleichermaßen repräsentiert.
Zum jährlich stattfindenden Kongress der französischsprachigen Anarchistischen Föderation versucht jede der 22 Ortsgruppen, eine Delegation zu schicken, wobei die Personen nach den Maßgaben Notwendigkeit, Zeit und Lust hinfahren. Daher kamen die Menschen dort aus allen Regionen Frankreichs, Belgiens und aus Luxemburg sowie ein Genosse aus Quebec.
Der Kongress selbst war sehr formalistisch. Tagesordnungspunkte waren Bearbeitung und Verabschiedung der durch Ortsgruppen beantragten Resolutionen („Motions“), Berichte der Sekretariate – interessant das Sekretariat für Außenbeziehungen (relations extérieures)-, Bestätigung der Sekretariate, Berichte aus den einzelnen Regionen. Es gab ein hohes Podium mit Mikrofonen, das „Publikum“ saß dem frontal gegenüber. Wortmeldungen und Diskussion gab es nach den Ausführungen vom Podium.
Fotografiert wurde recht viel, ohne groß zu Fragen. Die Leute lächelten in die Kamera oder versuchten, andächtig lauschend zu wirken; denn es war klar, dass keines der Fotos veröffentlicht wird sondern nur im Privatalbum landet.
Es wurde abends viel geraucht, in Maßen Alkohol getrunken und gemeinsam Lieder gesungen, und zwar im Stehen, laut und ohne Begleitung durch Musikinstrumente oder Lagerfeuerromantik.
Es gab auch einen kulturellen Abend; eine sehr interessante Aufführung einer pantomimisch aufgemachten Theatergruppe, die Texte in einem alten Französisch von sich gaben und Geschichten erzählten, die von Herrschaft handelten, ohne sie zu werten: ein Kind an der Hand seines Vaters auf dem Jahrmarkt; ein Arbeiter, der nur für sein „Püppchen“ lebt und sie ermordet, als sie fremdgeht. Dann wurde die Solidarität seiner Mutter dargestellt, ein sehr anrührendes Stück. Zwischendurch immer wieder starke Lieder in Chansontradition, begleitet vom Akkordeon.
Ich führte abends sehr anregende und auch persönliche Gespräche mit den GenossInnen. Die politischen Diskurse waren recht stark von den klassischen anarchistischen Diskussionen geprägt – also Theorieauseinandersetzung und realer Kampf -; wobei der Postanarchismus witzigerweise – schließlich bezieht er sich zum Großteil auf französische Philosophen – als „typisch deutsch“ bezeichnet wurde. Ein wenig mehr Wert legen die frankophonen GenosseInnen auf anarchistische Philosophie.
Zudem habe ich erfahren, aus welchen Grund sich die Zahl von über 500 Mitgliedern der FA in den 90er Jahren fast halbierte: es gab eine starke Fraktion, die Mehrheitsabstimmungen durchsetzen wollte, um schneller und produktiver zu sein. Es kam zur Kampfabstimmung, in der die auf Konsens festgelegte Fraktion gewann. Daraufhin traten die AbstimmerInnen aus.
Also: Die Richtigen sind noch drin! 😉
Impressionen aus Paris
Wir waren in der glücklichen Lage, nach der Teilnahme am Kongress noch einen Tag und eine Nacht in Paris verbringen zu dürfen, da uns eine Genossin der Föderation für die Nacht Obdach gewährte und für den nächsten Tag einen Genossen zur weiteren „Betreuung“ verpflichten konnte. Das Gespräch mit Elisabeth, das wir in einer Pizzeria führten, zeigte eine sehr weitgehende Übereinstimmung unserer Positionen und Kritikpunkte an der Gesellschaft mit der ihren. Mir ist der Satz im Kopf geblieben, den sie sagte, nachdem ich ihr mein Problem damit schilderte, dass wir viele Aufgaben erledigen, ohne dazu „autorisiert“ zu sein: „Die Frage des Mandats wird sich schon von selbst stellen, sobald dazu Bedarf besteht“. Wir durften dann das Studio des Radio Libertaire besichtigen, das mit neuester Technik ausgestattet ist. Der Sender hat eine terrestrische Frequenz im Raum Paris und ist über Podcast auf der Gesamtwelt zu verfolgen. Ihm arbeiten etwa 300 Leute zu, die nicht alle in der FA organisiert sind: ihre Sendungen müssen nur mit den Prinzipien übereinstimmen. Entschieden über Angelegenheiten des Radios, das kulturelle, dokumentarische und satirische Ausstrahlungen in einem täglich neuen 16-Stunden-Programm verfügt, wird über eine Mailingliste, in der alle Beteiligten – ob TechnikerIn oder RedakteurIn – gleichberechtigt bestimmen.
In Frankreich wird zwischen Militanten unterschieden, die etwas tun, also tätig sind, Mitgliedern, die Beitrag zahlen und sich sonst nicht weiter engagieren, und militanten FAlerInnen, die durch ihre Beitragszahlung Mitglieder sind und etwas tun: Beiträge für die Le Monde Libertaire schreiben, Resolutionen verfassen, Sendungen produzieren, Demos organisieren etc.. Der Begriff „AktivistIn“ wird für Leute verwendet, deren Aktionen teils den gesetzlichen Rahmen überschreiten. Die Begriffsbestimmung ist hier also fast gegenteilig zur deutschsprachigen.
Der nächste Tag war kurz, auf dem Friedhof Pére Lachaise sind nicht nur SchriftstellerInnen und Rockstars, sondern einige AnarchistInnen – u.a. Machno – beerdigt. Die Basilique du Sacré-Cœur (Basilika vom Heiligen Herzen), die wir aus Sightseeing-Gründen ansteuerten, ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche auf dem Hügel von Montmartre und bildet den höchstgelegenen Punkt der Stadt nach dem Eiffelturm; sie wurde 1875 gebaut, um die „Sünden der Pariser Commune “ wieder gut zu machen, wie unser Stadtbegleiter sagte. Er ist übrigens Redakteur der Le Monde Libertaire , die nur aus einer sehr kleinen Redaktion besteht. Nur zu viert bis fünft sichten sie die Beiträge aus aller Welt, layouten und suchen passende Fotos – und zwar seit Jahrzehnten. Dieser Mensch ist übrigens auch Mitglied einer anarchosyndikalistischen Gruppe, wie auch andere, die in Merlieux waren. Die AnarchistInnen der FA und AnarchosyndikalistInnen führen den selben Kampf.
Im französischsprachigen Raum arbeiten ca. 10 Personen jedem einzelnen Mitglied der FA zu; daher ist die Zahl der organisierten Mitglieder mit 350 nur auf den ersten Blick bescheiden.
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Hast Du Fragen oder Anregungen? Dann antworte doch einfach durch Kommentarfunktion oder e-mail afb_riseup.net ! Weiterhin sind natürlich alle Interessierten eingeladen, am jeweils ersten Sonntag des Monats ab 16 Uhr vorbeizukommen.
Kommt Ihr Euch nicht selber etwas lächerlich mit diesem Widerspruch vor? Mal getrennt von der Frage, was man von anarch. Gesellschaftskritik hält, ist es doch wirklich absurd, als Anarcharchist, also Staatsgewaltskritiker, auf einmal aus dem Judenstaat eine Schutzmacht zurecht zu konstruieren?!
Wie am Anfang geschrieben, werden in diesem Newsletter nur Privatmeinungen wiedergegeben.
Kann ja sein, diejenigen, die dem zustimmen oder dies meinen, können sich ja dann einmal inhaltlich äußern, oder nicht? An die war doch erst einmal die Kritik gerichtet…
da fehlt ein „aber“ vor ‚diejenigen‘
Es gab vor der Shoah eine kleine Gruppe von Menschen, die auf Grund der immer wiederkehrenden antisemtischen Pogrome ein autonomes selbstverwaltetes, föderales Gebiet für Juden ohne Staat anstrebte. Der Anarchozionismus ist aber leider durch die grausamen Ereignisse der Jahre 1933-1945 völlig von der Bildfläche verschwunden, so dass als einziges Objekt der Solidarität mit den Verfolgten des NS-Regimes das als Staat organisierte Israel bleibt. Es steht möglicherweise den Nachkommen der Nazis, die aus der ehemaligen Reichshauptstadt des völkischen Terrors ihre politische Intervention betreiben, (noch) nicht zu, das Konstrukt Israel zu kritisieren, ohne die Auflösung der BRD vollbracht zu haben. Abgesehen davon ist es Sache der israelischen Staatsbürger, sich ihres Herrschschaftssystems zu entledigen.
„Es ist zu konstatieren, dass in der afb eine radikal antiamerikanistische und eine gemäßigt israelsolidarische Position nebeneinander Bestand haben sollten.“ ???
Na, dann ohne mich – mit Antideutschen will ich nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.
Ich bin übrigens kein Nachkomme der Nazis.