Gǎi Dào – Nr. 30 erschienen

Die Juni-Ausgabe der [改道] Gǎi Dào, des Monatsmagazins der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen: in der aktuellen Ausgabe mit Beiträgen zur Lage in Russland und Bulgarien, Berichten zur Anarchistischen Buchmesse in Mannheim und der libertären 1. Mai – Demo in Dresden, Diskussionsbeiträge zu Ethik und Anarcho-Primitivismus und vielem mehr.

Zwei Monate sind seit dem letzten Indy-Artikel vergangen. Unsere Schludrigkeit wurde aber immerhin von einigen schönen Ereignissen überschattet. Ende April fand in Mannheim die 2. Anarchistische Buchmesse statt. Laut Veranstalter*innen knapp 1500 Besucher*innen, über zwei Dutzend Veranstaltungen und ein reichhaltiges Musikprogramm machten die Messe zu einem wunderschönen Wochenende mit vielen interessanten Gesprächen und Diskussionen, ungemein vielseitigem Input und vielen neuen und alten Freund*innen und Bekannten. Wir waren mit einem Stand auf der Messe selbst vertreten und ein Mensch aus der Redaktion hielt gemeinsam mit einem Genossen von systempunkte.org eine Veranstaltung über beide Projekte und anarchistische Medien im allgemeinen. Darüber hinaus haben wir im Vorfeld, mit unserer bis dato 4. Sonderausgabe, einen Reader zum Programm und Hintergründen der Messe veröffentlicht, die vor Ort auch an alle Besucher*innen verteilt wurde.

Die nächste Sonderausgabe folgte dann kurz darauf zum 1. Mai und enthielt neben einem Beitrag zu den Hintergründen und der Geschichte des 1. Mai, Artikel aus Bonn, Berlin, Dresden, Freiburg und Stuttgart, die jeweils kurz die derzeitige Situation vor Ort umrissen.

Danach ging es Ende Mai weiter nach Ljubljana, zur Anarchistischen Balkan Buchmesse. Diese findet abwechselnd in verschiedenen Ländern des Balkanraums statt und kehrte zum 10-jährigen Jubiläum zurück zum Erstaustragungsort, nach Slowenien. Wir waren wiederum mit Infostand vor Ort und beteiligten uns an einem Workshop über anarchistische Zeitungsprojekte. (Bericht zur Messe | Interview mit zwei Organisator*innen im Vorfeld (Audio)).

Damit wären wir dann schon wieder in der Gegenwart, oder kurz bei der Juni-Ausgabe unserer kleinen Zeitschrift.

Zur aktuellen Ausgabe

Den Anfang machen in der hauseigenen FdA-IFA Rubrik ein Bericht zur erwähnten Buchmesse, sowie ein Interview mit einem Mitglied der ФАБ, der Föderation der Anarchisten Bulgariens, über die vergangenen sozialen Proteste und Beiteiligung und allgemeiner Zustand der anarchistischen Bewegung. Die internationale Rubrik schließt der erste Teil eines längeren Artikels über die Situation in Russland. Der hier veröffentlichte, erste Teil gibt ersteinmal einen Überblick über die politische und soziale Situation Russlands, die notwendig ist um die Situation anarchistischer und anti-autoritärer Bewegungen besser nachvollziehen und einordnen zu können.

Den, dieses Mal sehr üppigen „Kultur und Alltag“ – Bereich füllen dieses Mal ein Nachruf auf den Gründer des Nautilus-Verlag Lutz Schulenberg, der zweite Teil eines Interviews mit dem US-amerikanischen, anarchistischen Rapper Sole, eine Buchrezession und natürlich eine neue Ausgabe des Syndikaters. Besonders hervorheben wollen wir die Fortsetzung einer Debatte über anarchistische Ethik, die in der April-Ausgabe von B. Sc. Filtz begonnen und in der Mai-Ausgabe von Philipp Kellermann fortgesetzt wurde. In dieser Ausgabe argumentiert Siegbert Wolf anhand den Betrachtungen Gustav Landauers über „Ethik, Individualität und Gemeinschaftlichkeit“.

Gleich zwei weitere Artikel beziehen sich in der Rubrik „Analyse und Diskussion“ auf vorherige Beiträge: „Against Anarchism, for Wild Anarchy“ ist eine sehr kritische Antwort auf die „Kritik am Anarcho-Primitivismus“ der FAU Bielefeld. Und „Das Land zum Zentrum machen“ versteht sich als „Ergänzung und weiterführende Gedanken zum Artikel „Mal raus gehen“ in der letzten Ausgabe.

Daneben findet ihr die Fortsetzung der Reihe „Anarchismus und Judentum“, die Pinnwand mit Kurzmitteilungen aus der wunderbaren Welt der Anarchie, Termine sowie einen Aufruf zu Protesten gegen die kommenden Einheitsfeierlichkeiten in Stuttgart.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen:

[改道] Gǎi Dào Nr. 30


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