Zum sechsten Mal erscheint nun unser „Dokument A – Berliner anarchistisches Jahrbuch“, mit dem wir euch die anarchistischen Aktivitäten im Berlin des Jahres 2012 präsentieren.
Nachdem sich im August diesen Jahres, in St. Imier, Anarchist*innen aus der ganzen Welt versammelten, um zu debattieren und sich auszutauschen, und dieses Treffen auch in den Medien vielfach Beachtung erhielt, rückte der Anarchismus auch in diesem Jahr wieder in den Blickpunkt, nicht nur bei Menschen, die mit der Thematik vertraut sind, sondern auch viel mehr in der allgemeinen Öffentlichkeit.
Aber nicht nur das Anarchistische Welttreffen erregte Aufmerksamkeit. Die Krise der EU und des Kapitalismus setzte sich weiter fort. Besonders in Südeuropa, wo die Krise die Bevölkerung besonders stark traf, gab es einen Auftrieb anarchistischer Strömungen, welcher dann auch bei uns Einzug hielt, nicht zuletzt durch den Zuzug von arbeitssuchenden Genoss*innen aus Spanien und Griechenland.
Auch das erneute Aufkeimen der Debatte um Asylpolitik im Rahmen des Refugee-Protest-March sorgte dafür, dass selbst in der breiten Gesellschaft heftigste Debatten entstanden; zahlreiche anarchistische Gruppen und Einzelpersonen riefen Vorträge, Demos und andere Aktivitäten zu diesem Thema ins Leben. Zusätzlich sorgte auch eine Gruppe von Senior*innen dafür, dass sich das stereotype Bild von Hausbesetzer*innen veränderte und diese Thematik ebenfalls in Medien und „Normalgesellschaft“ einen Aufschwung erhielt. Diese von der Politik geschaffenen und auf dem Rücken der Menschen ausgetragenen Machtkämpfe sorgten dafür, dass sich in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen Menschen vernetzten und gemeinsam versuchten, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Aber auch kleinere Themenbereiche finden ihren Einzug in das diesjährige „Dokument A“. So beschäftigen sich dieses Jahr Beiträge mit der Wahl in Weissrussland, dem europäischen
Aktionstag gegen den Kapitalismus, aber auch leicht Verdaulichem wie dem Tattoo Circus, welcher dieses Jahr im Bethanien (NewYorck) stattfand. Anfang des Jahres gründete sich in Neukölln die Gruppe „Friends of Fritz Scherer“, die sich nach dem einstigen Neuköllner FAUD-Aktivisten Fritz Scherer benannt hat und die in dieser Ausgabe des Dokument A ebenfalls mit einem Text vertreten ist.
Eine Neuerung ist auch die diesjährige Veranstaltung, die mit der Veröffentlichung des Dokument A einhergeht. Neben einem Vortrag, der das „Dokument A“ im Großen und Ganzen vorstellen wird, werden auch möglichst viele der Gruppen, die dieses Jahr Beiträge beisteuerten, sich in Kurzvorträgen präsentieren. Auch in diesem Jahr wurde wieder versucht, möglichst viele Essenzen anarchistischer Strömungen und Bewegungen verschiedenster Gruppen und Einzelpersonen in einem Jahrbuch zu vereinen. So gibt es auch wie im letzten Jahr neben den von den Gruppen eingebrachten Texten wieder eine Liste anarchistischer Veranstaltungen und Publikationen aus dem Raum Berlin.
Um auch weiterhin eine breite Masse zu erreichen, wird unsere Kooperation mit dem Verlag Edition AV fortgesetzt, sodass unser „Dokument A“ dieses Jahr wieder unter der ISSN: 2193-7850 zu beziehen ist.
Unser Dank gilt allen, die das diesjährige anarchistische Jahrbuch möglich gemacht haben.
Nun wünschen wir euch aber erst mal viel Freude beim Lesen und hoffen, dass euch das diesjährige Ergebnis unserer Arbeit gefällt.
Die temporäre Redaktion des Dokument A
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Das „Dokument A“ ist in den üblichen Buch- und Infoläden und an einigen anderen Orten Berlins oder direkt bei der AFB erhältlich.
Bestellt werden kann es auch bei:
Verlag Edition AV
Tel.: 0 64 04 /65 70 763
Fax: 0 64 04 /66 89 00
E-Mail: editionav(at)gmx.net
Wie immer gibt es das „Dokument A“ auch als PDF-Download auf unserer „Material“-Seite.